Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)

Tiere vor der Haustür - Der Ziegenmelker, Caprimulgus europaeus, im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert

 

 

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in der Lübtheener Heide gibt es den Ziegenmelker noch. Ein faszinierendes Bild, wenn gleich mehrere dieser langflügeligen Vögel durch die Nacht huschen. Die etwa drosselgroße Nachtschwalbe gehört zu den gefährdeten Arten.

 

Wenn sie tagsüber in Längsrichtung auf einem Ast oder auf dem Boden sitzt und schläft ist sie sehr gut getarnt. Erst in der Dämmerung wird der Ziegenmelker aktiv und macht Jagd auf Fluginsekten. Sein Schnabel sieht nur so winzig aus, ist aber in Wahrheit ein richtiger Schlund, der beim Insektenfangen die Funktion eines Keschers übernimmt.  

Der wärmeliebende Ziegenmelker ist hier im Norden ein eindeutiger Sommervogel, der den Winter in Afrika verbringt, wo er meist alleine und nicht in Scharen wie andere Vögel hinzieht.

Tiere vor der Haustür - Der Ziegenmelker, Caprimulgus europaeus, im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert

n der Lübtheener Heide findet er mit dem lichten Kiefernwald und der Heidelandschaft optimale Bedingungen zum Brüten, denn Ziegenmelker bauen keine Nester, sondern legen ihre zwei Eier in eine leichte Vertiefung auf den nackten Boden.

Sein etwas undankbarer Name geht auf Plinius den Älteren zurück, der behauptete in seiner "Naturgeschichte", dass die Vögel nachts an den Eutern der Ziegen saugen würden. Die Sage um den Ziegenmelker zeugt von einer gewissen Unheimlichkeit der nachtaktiven Tiere. In Wahrheit werden sie einfach von den Insekten in den Ställen angelockt.

Tiere vor der Haustür - Der Ziegenmelker, Caprimulgus europaeus, im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert
Tiere vor der Haustür - Der Ziegenmelker, Caprimulgus europaeus, im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert

Übrigens: Ziegenmelker können bei längerem Nahrungsmangel in einen energiesparenden Hungerschlaf gehen.  

Fotos: Oliver Borchert

Text: Katharina von der Heide