Viele Menschen verabscheuen Spinnen, dabei sind die meisten hier zu Lande lebenden Spinnen völlig harmlos. Aber tatsächlich haben die achtbeinigen Tierchen wenig von dem sonst so beliebten Kindchenschema. Faszinierend sind sie trotzdem.
Die nachtaktiven Winkelspinnen kommen häufig in Europa vor und wurden nach Nordamerika eingeschleppt. Auch dort fühlen sie sich offensichtlich recht wohl in den Kellern, Schuppen oder wie diese in der Dunkelheit des Gartenkomposters. Acht gleichgroße Augen, in zwei übereinanderliegenden Reihen nach vorne gerichtet, lassen ihrem Blick kein Insekt entkommen, welches sie in ihrem trichterförmigen Netz gefangen hat.
Die Weibchen der Winkelspinnen erreichen ungefähr eine Körpergröße von 18 Millimetern. Die Männchen sind etwas kleiner. Bis zu ihrer vollen Größe häuten sich die Spinnen mehrmals, dabei wird das gesamte Außenskelett erneuert. Bei der Häutung platzt die alte Haut am Rücken auf und eine weiche Spinne schlüpft heraus. Diese muss dann erstmal aushärten. Beim Weibchen können die Beine doppelt, beim Männchen sogar dreimal so lang wie der Körper sein. Dadurch können sie eine beachtliche Geschwindigkeit von bis zu 50 Zentimetern pro Sekunde erreichen. Allerdings können sie dieses Tempo nicht im Dauerlauf lange durchhalten.
Übrigens dauert ein Winkelspinnenleben normalerweise drei Jahre, aber auch bis zu sechs Jahre können diese die Trockenheit liebenden Lebewesen alt werden.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide