Wenn man in diesen Tagen zum Himmel schaut, sieht man dort mehr Vögel als Flugzeuge. Ein deutliches Zeichen für den nahenden Frühling sind die Gänse und Kraniche, die schnatternd und trompetend bei Südwind über die Dächer Schwerins dahingleiten. So wurden vor wenigen Tagen eintausend Weißwangengänse bei Poel gezählt. Auch bei Medewege haben wir neulich einen gemischten Trupp bestehend aus Saat-, Bläss- und Weißwangengänse gesehen. Charakteristisch für die Weißwangengans ist ihr weißes Gesicht und die weiße Stirn im Gegensatz zum Schnabel und Hals, die schwarz gefärbt sind. Diese Gänse werden wegen ihres Aussehens auch Nonnengänse genannt.
Interessant ist, dass sie bis in die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts ausschließlich an der russischen Eismeerküste gebrütet haben, danach erst an der Ostseeküste und inzwischen auch an der Nordsee. Jedoch sind weiterhin die meisten Weißwangengänse nur als Wintergäste und Durchzügler in unseren Breiten. Wie auch andere Gänse ernähren sie sich von kurzen Gräsern und anderen Pflanzen und freuen sich nun über das Grün, welches der Schnee freigibt. Allen Gänsen wird nachgesagt, dass sie viel schnattern. Die Weißwangengänse sind unter den Gänsen aber besonders redselig.
Übrigens: Der Verein Jordsand hat die Weißwangengans zum Seevogel des Jahres 2021 gekürt.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide