Die Weichwanze Trigonotylus caelestialium

Tiere vor der Haustür - Die Weichwanze Trigonotylus caelestialium im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert

 

 

Wenn man mit offenen Augen durch die Landschaft geht entdeckt man immer wieder Insekten, die man vorher noch nie wahrgenommen hat. Die Trigonotylus caelestialium zum Beispiel.  Ein Exemplar aus der sehr artenreichen Familie der Weichwanzen. Weltweit sind mehr als 11000 Arten dieser Tiere bekannt. Damit zählen sie zu den zwanzig größten Insektenfamilien überhaupt. In Mitteleuropa sind es zwar nur noch 400 Arten, aber dennoch zählt die Familie auch hier zu den artenreichsten Wanzen.

Den Namen Weichwanzen haben sie von der schwach verhärteten Körperdecke. Eine andere Bezeichnung ist Blindwanzen, weil die Punkt- und Stirnaugen bei ihnen meistens fehlen. Durch ihre Facettenaugen können sie aber trotzdem gut sehen.

Wie diese Trigonotylus caelestialium, die übrigens keinen deutschen, sondern nur den lateinischen Namen hat, sind die anderen Weichwanzen überwiegend grün gefärbt. Das bietet Tarnung auf den Gräsern, von deren Pflanzensäften sie sich ernähren. Durch Anstechen mit ihrem stechenden und saugenden Mundwerkzeug kommen sie an die Leckerbissen. Dabei sind die etwa 5,5 Millimeter großen Tiere auf dezidierte Pflanzen spezialisiert. Diese Weichwanzenart ernährt sich von Süßgräsern, Silbergras, Deutschem Weidelgras und Gewöhnlichem Rot-Schwingel.

Pro Jahr entwickeln sie zwei Generationen und überwintern im Eistadium. Hierfür bohren

die Weibchen ihre Eier in weiches oder verholztes Pflanzengewebe.

Übrigens hat man erst vor ein paar Jahrzehnten die Trigonotylus caelestialium eindeutig von einer ihrer Gattungsschwestern unterschieden.

 

 

Fotos: Oliver Borchert

Text: Katharina von der Heide