Der Trauerschnäpper ist scheinbar fröhlich, wieder hier zu sein. Hier gibt es momentan einen reich gedeckten Tisch für den nicht ganz so bekannten Singvogel. Kleine und große Insekten schwirren durch die Luft und werden von den Vögeln verspeist. Genauso ergeht es vielen Krabbeltieren, die aus ihren Winterquartieren kriechen.
Der Trauerschnäpper ist ein Langstreckenzieher, der den Winter südlich der Sahara im warmen Afrika verbringt. Ab dem Wonnemonat Mai bis in den September hinein kann man den ruffreudigen Vogel bei uns hören und beobachten. Er gehört zu den kleineren Vögeln, bringt er doch bei zwölf Zentimetern Länge nur ein Gewicht von 15 Gramm mit.
Sein Familienname ist Fliegenschnäpper, doch wie kommt er eigentlich zu seinem traurigen Vornamen? Vögel mit viel schwarzem Gefieder werden in der Vogelnamensgebung gerne mit dem Wortzusatz "Trauer" versehen. Denn durch dieses "Trauerkleid" unterscheiden sie sich von verwandten Arten. Die fast weiße Unterseite steht der Schwarzfärbung der Oberseite und des Kopfes gegenüber.
Wie die meisten Fliegenschnäpper ist auch der Trauerschnäpper ein sogenannter Wartenjäger, der gerne von einer erhöhten Warte aus seine Umgebung abscannt und dann blitzschnell vorbeifliegende Insekten aus der Luft schnappt. Allerdings kann er auch im Flug seine Beute fangen und verspeisen.
Übrigens können Trauerschnäpper ein Alter von neun Jahren erreichen. Doch leider stehen sie seit 2015 auf der Roten Liste als gefährdete Art, da die Höhlenbrüter in der modernen Waldwirtschaft nicht mehr genug Bruthöhlen finden. Sie weichen teils in unsere Gärten aus, wo Vogelfreunde ihnen Nistkästen aufgehängt haben.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide