Im Lankower See ist in diesem Sommer die Wasserpest reichlich gewachsen. Ein Indiz für sehr nährstoffreiches Wasser. Worüber die Badegäste geflucht haben, darüber freuen sich nun im angehenden Winter die Enten. Vor allem Stockenten und Pfeifenten schwimmen buchstäblich in ihrem Essen am Südufer. Dabei können die Männchen auch schon mal den Weibchen ihr neues Prachtkleid präsentieren. Jetzt im Dezember ist es fertig ausgebildet, jedoch ist die Damenwelt offensichtlich noch nicht so richtig in Stimmung.
Der jährliche Gefiederwechsel beginnt bei den Stockenten im Sommer. Wenn dabei die Schwungfedern erneuert werden, sind die Tiere für drei bis fünf Wochen flugunfähig. Auch das übrige Gefieder wird ausgetauscht und die Männchen der Stockenten sind während der Mauser nicht mehr so gut an ihrem metallisch grünen Kopf mit dem weißen Halsring und dem blauen Flügelspiegel zu erkennen. In dieser sensiblen Zeit sind sie besser getarnt und sehen den unauffällig gefärbten Weibchen ähnlich.
Als Kulturfolger leben die allesfressenden Stockenten das ganze Jahr in unseren Städten und lassen sich von den Menschen füttern. Ihr bekanntes Quaken gehört zu jedem Ententeich dazu. Zwar leben die häufigsten unserer Enten tatsächlich immer hier, aber es ist interessant, dass es sich nicht unbedingt um dieselben Enten im Sommer und Winter handelt, denn Stockenten sind Teilzieher. Im Winter kommen sie aus den nördlichen und östlichen Gebieten zu uns und die Enten, die den Sommer hier verbringen ziehen teilweise in südlichere Gefilde. Die größten Schwimmenten sind in ganz Europa weit verbreitet. Mit einer Größe von ungefähr 55 Zentimetern und einer Flügelspannweite von ca. 90 Zentimetern sind die Stockenten die Stammform der Hausenten.
Übrigens wird diese Vogelart in der Natur normalerweise bis zu 20 Jahre alt und ein erstaunliches Alter von 40 Jahren können sie in Gefangenschaft erreichen.
Am Lankower See geht es den Enten offensichtlich gut, denn sie werden auch bei kälteren Temperaturen von ihren 10 000 Daunen und Deckfedern gewärmt.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide