Sperber (Accipiter nisus)

Tiere vor der Haustür - Der Sperber, Accipiter nisus, im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert

 

 

Aufruhr am Futterhaus.

Scheinbar immer mehr Spatzen kommen, um sich ein paar Körner aus unserem Vogelhaus zu holen. Doch für einige Tage schienen sie in Aufruhr zu sein. Kaum fröhliches Gezwitscher in unserem Garten und selbst der Überflug einer Amsel ließ sie schnell auseinanderfliegen.

Der Grund: Im Flieder saß immer wieder ein junger Sperber mit knurrendem Magen - regungslos und sehr gut getarnt. Er wollte den Überraschungsmoment nutzen, um sich einen der kleinen Singvögel zu holen oder ihn über eine kurze Strecken zu verfolgen. Perfekt an das Verhalten seiner Beute angepasst, ermöglichen ihm die kurzen Flügel und langen Schwanzfedern zwar keine extreme Fluggeschwindigkeit, jedoch eine hohe Wendigkeit auf engem Raum.

Mit seinen verhältnismäßig langen Beinen und Zehen könnte er sich in der Beute festkrallen, bis diese nicht mehr zappelt. Doch die Vögel an unserem Futterhaus waren zu aufmerksam, so dass der vagabundierende Greifvogel nach ein paar Tagen weiterziehen und sein Glück woanders versuchen musste.

Nach dem die habichtartigen Greifvögel durch das Insektizid DDT nach 1950 fast ausgestorben waren, erholen sich die Bestände seit 1975 immer weiter und inzwischen ist der Sperber einer der häufigsten Greifvögel in Mitteleuropa.

Bemerkenswert ist die Größe von Frau Sperber, ist die doch doppelt so groß wie ihr Mann. Übrigens wird Herr Sperber in der Jägersprache auch "Sprinze" genannt. Nicht wie bei den anderen Greifvögeln, bei denen die meist ein Drittel kleineren männlichen Vertreter "Terzel" genannt werden.

Tiere vor der Haustür - Der Sperber, Accipiter nisus, im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert

Fotos: Oliver Borchert

Text: Katharina von der Heide