Dank seiner Färbung gut getarnt sitzt ein Schatten-Mönch auf unserem Kirschbaum im Garten. Faszinierend, wie gut sich dieser relativ große Nachtfalter tarnen kann, denn immerhin hat er eine Flügelspannweite von 50 Millimetern und ruht dort in der prallen Sonne. In der Dämmerung und der Dunkelheit fliegt der Schmetterling dann zu verschiedenen Blütenarten. Der Schattenmönch ist eine recht anspruchslose Art, deshalb auch noch nicht als gefährdet eingestuft. Er ist häufig und in Europa weit verbreitet. Doch auch wenn es dieser Art von Nachtfaltern verhältnismäßig gut geht, ist auch diese Art durch die intensivierte Landwirtschaft mittlerweile eher in unseren Gärten als auf dem Land zu finden. Auch die Helligkeit durch künstliche Beleuchtung in der Nacht ist für diese Insekten eine Falle, denn sie werden von den Lichtquellen angezogen.
Als Falter haben sie schon ein längeres Leben hinter sich. Vor wenigen Jahren ist dieses graumelierte Exemplar im Sommer aus dem Ei geschlüpft und hat dann als nachtaktive Raupe an verschiedenen Blumen gefressen. Tagsüber hat sich der Schatten-Mönch dann unter Blättern in Bodennähe versteckt. Im Herbst hat er sich im Boden verpuppt und lag dort ein oder zwei Jahre, bis er jetzt als Schmetterling einen Sommer lang die kurzen Nächte erleben darf und wieder eine neue Generation auf den Weg schickt.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide