Sandbiene (Andrena sp.)

Wildbiene, Sandbiene, Andrena

Vor einigen Wochen wurde in den Lankower Bergen noch von vielen fröhlichen Kindern gerodelt. Jetzt wärmt die Sonne den Hang und es kommt wieder anderes Leben auf den Hügel: die Wildbienen kommen noch etwas träge und verschlafen aus ihren Löchern. Je wärmer und trockener es wird, um so aktiver werden sie und einzelne Bienen fliegen schon emsig umher.  

Die genaue Artbestimmung anhand eines Fotos ist bei den Wildbienen kaum möglich: Bei diesen Hautflüglern geht es unter anderem um die genaue Ausdehnung der Zellen und den Verlauf der Nerven auf den kleinen Flügeln. Da wir darauf verzichten, sie in Alkohol einzulegen und unter dem Mikroskop genau zu vermessen, bleibt unsere Benennung immer etwas wage. Immerhin können wir sagen, dass es sich bei dieser Wildbiene wohl um eine Sandbiene handelt, die auch Erdbiene genannt wird. Doch um welche genaue Gattung der 120 in Deutschland lebenden Sandbienenarten kann nur ein Spezialist nach eingehender Untersuchung sagen. 

Wildbienen sind oft solitär, also einzeln, lebende Insekten, die nicht Kolonien von mehreren tausend Tieren bilden wie etwa die Honigbiene. Einige der Sandbienen bauen zwar ihre Nester in Nachbarschaftsgemeinschaften, aber ein Weibchen versorgt doch ihren Nachwuchs alleine. Damit sie mehr Nektar und Pollen sammeln kann, besitzt sie an ihren langen Hinterbeinen eine zusätzliche sogenannte "Hüftlocke". Haben die Larven genug gefressen, verpuppen sie sich nach einigen Wochen wieder, um im Spätsommer als erwachsenen Bienen zu schlüpfen. Jedoch warten sie in der Brutzelle auf ihren Jungfernflug, der erst im Frühjahr des nächsten Jahres stattfindet. 

Wildbiene, Sandbiene, Andrena

Nach der Winterruhe kommen jetzt viele faszinierende Insekten wieder hervor und wenn man genau hinsieht, entdeckt man überall betriebsame kleine Lebewesen, die auf Nahrungssuche oder zur Produktion des Nachwuchses unterwegs sind.  

Fotos: Oliver Borchert

Text: Katharina von der Heide