In der Natur gibt es scheinbar nichts, was es nicht gibt. So auch diesen etwa 15 Millimeter kleinen Alien: einen Rückenschwimmer. Ein unterwasserlebendes Tier aus der Familie der Wanzen. Weltweit sind 350 Arten dieser Wasserinsekten bekannt. Ihr Kennzeichen ist die auffällige Schwimmposition, denn es schwimmt knapp unterhalb der Wasseroberfläche mit der Bauchseite nach oben. Diese Tiere bewegen sich mit ihren kräftigen Ruderbeinen stoßweise in Tümpeln, Teichen, an Seeufern und größeren Pfützen vorwärts. Um neue Wasserstellen aufzusuchen, können sie bei warmen Wetterbedingungen an Land krabbeln, sich dort innerhalb von bis zu 15 Minuten die Flügel trocknen und dann fliegen. In der Luft navigiert das Insekt nur mit Hilfe der großen Augen und find so neue Wasserflächen.
Doch die meiste Zeit verbringen die Rückenschwimmer im Wasser. Dort warten sie an der Wasseroberfläche auf Beute, die entweder zum Atmen an die Oberfläche kommt oder in erreichbarer Nähe vorbeischwimmt. Auch merken die Wasserwanzen durch Oberflächenschwingung, ob in der Nähe Insekten ins Wasser gefallen sind und erbeuten diese.
Die Paarung findet meistens im Frühling statt. Das Weibchen legt dann ungefähr 200 Eier mit ihrem kurzen Legebohrer in Pflanzenmaterial. Über fünf Larvenstadien entwickeln sich die Tiere über Häutungen zu ausgewachsenen und geschlechtsreifen Rückenschwimmern.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide