Das Insektensterben nimmt scheinbar unaufhaltsam seinen Lauf. Um so schöner, heute einen der vielfältigen Käfer zu zeigen, die in unseren naturbelassenen Gärten herumfliegen. Die Rothalsböcke sind weit verbreitete tagaktive Tiere, die von Juni bis September in Europa als Käfer unterwegs sind und ebenso in Nordafrika und Asien beheimatet sind. Inzwischen sind sie auch nach Amerika eingeschleppt worden und leben dort als Neozoen.
Die Rothalsböcke brauchen Totholz für die Entwicklung der Larven. Darum kann man sie auch oft an Waldrändern finden, vor allem an Wäldern mit altem Nadelholzbestand wie Kiefern und Fichten. Die Eier werden vom Weibchen am Totholz abgelegt, worin sich die Larven zwei Jahre lang entwickeln, bevor sie sich dann verpuppen, um zu einem zehn bis zwanzig Millimeter langen Bockkäfer zu werden, der sich von Pollen und Blütenteilen wie Staubgefäßen, Stempeln oder Blütenblättern ernährt.
Die Geschlechter sehen sehr unterschiedlich aus, sind doch beim größeren Weibchen die Flügeldecken und das Halsschild leuchtend rotbraun und der Kopf schwarz gefärbt. Beim Männchen variiert hingegen die Färbung der Flügeldecken in ockergelb und das Halsschild ist ganz oder teilweise schwarz gefärbt. Auch an den Fühlern unterscheiden sich die Geschlechter: besitzt das Weibchen nur mittellange nicht so stark ausgesägte Fühler, weisen die Männchen längere Fühler auf, die starke Zacken aufweisen.
Übrigens können durch Reiben des Halsschildes an der Mittelbrust knarrende Töne entstehen, die vermutlich zur Partnerfindung dienen.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide