Ringeltaube (Columba palumbus)

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Im Efeu in unserem Garten brütet schon seit vielen Jahren ein Pärchen der Ringeltauben. Vor ein paar Tagen wurde noch kräftig geturtelt und sich dabei gegenseitig mit dem Schnabel geputzt oder Inneneinrichtung wie Stöckchen für das zukünftige heimatliche Nest herbeigebracht. Und es wurde fleißig gesungen. Nicht so wie man es von Singvögeln kennt, sondern eher ein dumpfes, heiseres und nicht sehr lautes Gurren "ruhgugugu" geben die Tauben von sich, um zu sagen, dass in dem Revier schon ein Ringeltaubenpärchen ist.

Nachdem die zwei Eier gelegt sind, kehrt nun wieder Ruhe bei Familie Ringeltaube ein. In einigen Tagen werden die Jungen zur Welt kommen. Neben pflanzlicher Nahrung, die sie auch als erwachsene Tiere fressen, bekommen die Jungvögel vor allem in den ersten Tagen die so genannte Kropfmilch. Diese frischkäseähnliche "Milch" wird im Kropf gebildet und von beiden Eltern zur Fütterung hochgewürgt. Sie ist eine Besonderheit bei den Taubenvögeln und besteht aus Wasser, Eiweiß und Fett.

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Bei den kleinen Nestlingen mit ihrem frischen gelben Dunenkleid ist der große Schnabel besonders auffällig. Im Sommer, nach ungefähr vier Wochen im Nest, haben sie das Dunenkleid gegen ihr Jugendkleid gewechselt. Den erwachsenen Vögeln dann schon ähnlich, machen sie sich auf die ersten Ausflüge und fangen an, sich selbstständig pflanzliche Nahrung zu suchen.

 Übrigens: Die Ringeltauben sind die größten Tauben Mitteleuropas und werden auch Waldtauben genannt. Die kräftig gebauten Vögel bringen es immerhin auf eine Körperlänge von 40 Zentimetern und sind mit ihrem weißen Halsstreifen gut von den kleineren Stadttauben und den Türkentauben, die es auch in Schwerin gibt, zu unterscheiden.

Ringeltaube, Columba palumbus, im Flug

Fotos: Oliver Borchert

Text: Katharina von der Heide