Es ist immer wieder eine Freude, was alles auf einem wenige Meter messenden Stück Wildblumenwiese lebt. In unterschiedlichen Farben blühen die Blumen und locken Schmetterling und Biene an. Doch auch kleinere Insekten fühlen sich in dieser kleinen Oase wohl. Die Kleine Raubhausfliege gehört aus Menschensicht mit ihren etwa sechs Millimetern zu den Nützlingen im Garten, wird sie doch auch zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Sie lebt als Ansitzjäger räuberisch und jagt Kleininsekten wie Fruchtfliegen und Mücken. Ruhig und aufrecht wartet sie oder unternimmt Schwirrflüge, um ihre Beute aufzuscheuchen.
Schon als Larve in der Erde lebt sie räuberisch und ernährt sich beispielsweise von dem inneren Gewebe der jüngeren Kompostwürmer. Wie auch bei anderen Fliegen braucht sich die Kleine Raubhausfliege im Larvenstadium nicht zu häuten. Sie kann sich bei guten Bedingungen in wenigen Tage nach dem Schlupf aus dem Ei verpuppen und als Fliege durchstarten.
Übrigens wurde diese etwas pummelige Fliege im 19. Jahrhundert in Nordamerika eingeschleppt. Seitdem lebt sie auch in den Vereinigten Staaten und in Kanada. In Europa war sie auch vorher schon weit verbreitet und als Fliege von Mai bis September auf ihrer räuberischen Futtersuche unterwegs.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide