Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)

Tiere vor der Haustür - Das kleine Wiesenvögelchen, Coenonympha pamphilus, im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert

 

 

Tiere vor der Haustür - Das kleine Wiesenvögelchen, Coenonympha pamphilus, im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert

Im Winter sieht man kaum Insekten. Da liegt die Frage nahe wo sie stecken und was sie in den ungemütlichen Monaten machen? Schmetterlinge haben sehr unterschiedliche Strategien für die kalte Jahreszeit hier zu Lande entwickelt. Dieses stark gefährdete Kleine Wiesenvögelchen überwintert beispielsweise als Raupe, da es in diesem Stadium deutlich robuster ist. Es kann als ausgewachsener Edelfalter nur bis zum Winter leben. Dieser etwa 30 Millimeter große Tagfalter ist im Sommer auf trockenen Wiesen anzutreffen. Daher hat er auch seinen Namen. Eine andere ähnlich passende Bezeichnung ist Kleiner Heufalter.

Doch wieder zu den erstaunlichen Überwinterungsstrategien: Schmetterlingsarten wie Admiral oder Tagpfauenauge zum Beispiel passen ihre Körpertemperatur als adulte Tiere den Außentemperaturen an und überstehen so den Winter an sehr geschützten Standorten. Sie harren aus, bis die ersten Frühlingssonnenstrahlen sie hervorlocken. Der Zitronenfalter ist hingegen eine sensationelle Ausnahme, hat er doch einen eingebauten Frostschutz. Durch die gezielte Abgabe von Wasser kann der Zitronenfalter seinen Gefrierpunkt nach unten setzen und so auch Temperaturen von bis zu -20 Grad Celsius problemlos überstehen. Deshalb ist er auch derjenige, den man meistens als erstes im Frühjahr herumgaukeln sieht.

Fotos: Oliver Borchert

Text: Katharina von der Heide