Zum Schmetterling dieses Jahres kürte der BUND eine wahre Schönheit. Zwar ist der Kaisermantel noch ungefährdet und in Europa weit verbreitet, doch wird sein Lebensraum immer kleiner. Diese Falter leben an Waldrändern oder blütenreichen Lichtungen, wo sie mit Brombeerblüten, Disteln und in diesem Fall mit einem Sommerflieder genug Nahrung finden. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis nach Japan und Nordafrika.
Diese Tagfalter aus der Familie der Edelfalter sind mit sechs Zentimetern Flügelspannweite die größten heimischen Perlmutterfalter.
Während die männlichen Schmetterlinge leuchtend orange gefärbt sind, haben die Weibchen eine etwas dunklere Färbung mit gelegentlicher grünlicher oder grauer Farbnuance.
Die Männchen locken nicht alleine mit ihrer Farbe das andere Geschlecht an, sondern auch mit Sekreten, die sie aus ihren Duftschuppenstreifen absondern.
Der auffällige Kaisermantel fliegt nur wenige Wochen von Juni bis August. Danach werden die Eier an Baumstämmen abgelegt und eine neue Generation wächst heran. Das Raupenleben beginnt bereits im Spätsommer.
Außer der eigenen Eihülle wird keine Nahrung von den Raupen zu sich genommen, sondern ein Versteck in der Rinde gesucht, um dort zu überwintern. Erst im nächsten März werden sie wieder aktiv und kriechen auf der Suche nach ihrer Lieblingsspeise, den Veilchen, den Stamm hinab. Tagsüber sind die 38 Millimeter langen, dunkelbraunen Raupen nicht zu entdecken, denn den Tag verbringen sie im Schutz von trockenen Blättern am Boden. Erst nachts kommen sie mit ihren braunorangen Dornen und zwei dünnen, eng nebeneinanderliegenden gelben Rückenlinien hervor.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide