Ein Tier zum Thema: nicht gleich draufhauen.
Neulich lief bei uns zu Hause ein ungefähr drei Millimeter kleines Krabbeltier über den Küchentisch. Natürlich war der erste Reflex "wegschnippen". Doch dann kam die Kamera zum Einsatz und bei genauerer Betrachtung entpuppte sich diese Winzigkeit als eine Nymphe der Echten Käferzikade. Alleine in Deutschland leben rund 640 Zikaden-Arten, die sich voneinander unterscheiden lassen. Diese wollte wohl in unserem Efeu im Garten überwintern oder ist mit dem weihnachtlichen Tannengrün in unsere Wohnung gekommen. Die Käferzikaden ernähren sich nämlich von Baumsäften, sind aber absolut harmlos für die großen Gartengewächse.
Durch die im Verhältnis zum Körper riesigen Facettenaugen wirkt sie direkt etwas unheimlich, doch durch ihre minimale Größe kann das menschliche Auge kaum die Besonderheiten eines solchen Wesens sehen. Die Echten Käferzikaden, die eine Generation im Jahr bilden, werden wenn sie ausgewachsen sind bis zu sieben Zentimeter groß und verändern sich in ihrer äußeren gedrungenen Körpergestalt kaum im Gegensatz zu dem hier gezeigten Nymphenstadium. Allerdings sind sie farblich sehr variabel in ihren Brauntönen.
Übrigens hat sich ihre Flugfähigkeit zurückentwickelt. Die lederartigen Deckflügel legt sie wie einen Käferpanzer über den Hinterleib, zum Fliegen dienen diese jedoch nicht.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide