Grauammer (Emberiza calandra)

Tiere vor der Haustür - Die Grauammer, Emberiza calandra, im Naturentdeckerblog von Katharina von der Heide und Oliver Borchert

 

 

Neulich hörten wir im Siebendörfer Moor die metallisch monotone Stimme eines Grauammer-Männchens. Doch diese gut getarnten, heimlich lebenden großen Schwestern der hübschen Goldammern verstecken sich inzwischen hinter den saftigen Blättern der Bäume und man bekommt sie kaum noch zu sehen. Falls man sie doch mal entdeckt, kann man sie an ihrer Größe von den ebenfalls eher unscheinbar gefärbten Spatzen unterscheiden. Die Grauammern sind mit ihren 18 Zentimetern deutlich größer als diese, aber kleiner als beispielsweise Amseln.

Früher gab es diese unauffälligen Vögel mit dem recht großen Kopf offenbar sehr häufig in unseren Breiten. In Mecklenburg-Vorpommern kommen sie zwar noch fast flächendeckend vor, doch auch hier sind die Bestandseinbrüche vom Ende des letzten Jahrhunderts deutlich zu merken.

Mit dem kräftigen Schnabel werden Getreidekörner, Samen und andere Pflanzenteile gefressen. Für die Aufzucht der Jungen brauchen die Bodenbrüter Insekten und Spinnen. Übrigens sind die Weibchen im Gegensatz zu den Männchen nicht territorial. Sie gehen auch gerne mal in das Revier des Nachbarn, wenn es dort ein besseres Nahrungsangebot gibt.

 

 

Fotos: Oliver Borchert

Text: Katharina von der Heide