Heute kommt das Tier der Woche nicht allein, sondern gleich im ganzen Schwarm mit etwa 10000 Finken. Überwiegend sind es Bergfinken, die sich im Winter zu einem Schwarm zusammengefunden haben. Den Schutz des Schwarmes nutzen aber auch ein paar Stieglitze und Grünfinken. Hungrig stürzen sie sich auf ein nicht abgemähtes Sonnenblumenfeld bei Sukow südlich von Schwerin. Ein beeindruckendes Schauspiel führen die Finken dort auf - ohne Anführer und trotzdem geordnet. Immer auf der Hut, was die anderen kleinen Gesellen tun, stoßen sie nie zusammen. Der einzelne 15 Zentimeter große Vogel orientiert sich an seinen direkt neben ihm fliegenden Kollegen.
Zu der großen Familie der Finken gehören übrigens die bekannten Grünfinken, aber auch Birken- und Erlenzeisige, Bluthänflinge, die bunten Distelfinken (Stieglitze) und die Gimpel (Dompfaffe) mit ihren prächtig-roten Männchen. Einige Finken sind gerade für ihren schönen Gesang und die Farbenpracht bekannt, wie beispielsweise die häufigsten unserer Finken, die Buchfinken. Besonders im Frühjahr singen sie lautstark und in schönen Variationen, um ihre Reviere abzustecken. In den verschiedenen Regionen sind sogar unterschiedliche Dialekte bei diesen Singvögeln nachgewiesen. Gerade die Bergfinken haben jedoch einen eher groben und lauten Gesang und kommen nicht über ein "trrrr" hinaus. Auch die sonstigen Laute sind mit "tschjää" oder "tk-tk" eher einsilbig. Stattdessen sind die Bergfinken eher dafür bekannt, im Herbst und Winter beeindruckend große Schwärme zu bilden.
Eine charakteristische Gemeinsamkeit der Finken ist der kräftige Schnabel, der von großem Vorteil ist, um gut an die Leckereien zu kommen, die die Natur auch im Winter bereithält. Samen und Kerne werden mit Hilfe des Mundwerkzeuges mühelos geknackt. Der spezialisierte Kernbeißer mit seinem extra robusten Schnabel kann sogar, wenn es darauf ankommt, Kirschkerne aufbrechen.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide