An den Fischteichen in der Lewitz haben die Männchen der Beutelmeisen mit kunstvollen Nestern die Damenwelt beeindruckt. Mit Geduld und großer Sorgfalt webten die Korbflechter gleich mehrere runde Weidenkörbchen, damit sich die Damen das attraktivste Nest für den Nachwuchs aussuchen konnte.
Das Männchen hat 30 Tage lang emsig aus Zweigen, Spinnweben, kuschliger Samenwolle und Pflanzenfasern an herabhängenden elastischen Zweigen diese gemütlich wirkende Schaukel geflochten. Die beutelförmigen Nester sind ungefähr 17 Zentimeter hoch und 11 Zentimeter breit. Bei der Inneneinrichtung, beim Eingang und letzten Vorbereitungen vorm Einzug hat sie ein bisschen mitgeholfen und schließlich fünf bis acht Eier in eines der flauschigen Nester gelegt. Zwei Wochen später sind die jungen Beutelmeisen geschlüpft. Sie lassen sich nun in ihrer heimeligen Hängekonstruktion sanft vom Wind wiegen. In dieser Zeit bringen die Eltern pausenlos Insekten für die hungrigen Jungtiere. Auch ausgewachsene Beutelmeisen ernähren sich von Insekten und Spinnen aber auch Samen stehen auf ihrem Speiseplan.
Sie werden ungefähr zehn Zentimeter groß und zwanzig Gramm schwer. Erwachsene Tiere haben einen grauen Kopf und mit ihrer schicken schwarzen Maske um die Augen sehen sie aus wie ein Verbrecher, der einem Comic entsprungen ist. Die Jungtiere, die noch keine Maske besitzen, werden schon im ersten Jahr Geschlechtsreif. Erwachsene Tiere sind ihrem Partner überhaupt nicht treu und können durchaus mehrere Partner gleichzeitig haben.
Beutelmeisen leben in halboffenen Feuchtgebieten von Westeuropa bis nach China. Dadurch, dass sie so weit verbreitet sind, ist zum Glück ihr Bestand nicht gefährdet. Die Lewitz-Meisen ziehen im Winter in die wärmere Mittelmeerregion, wenn es ihnen hier zu ungemütlich wird.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide