Ein Eröffnungskonzert ist immer etwas ganz Besonderes, doch nach dieser stillen Zeit wurde der Sommer der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern am Samstag, den 12. Juni 2021 mit außergewöhnlicher Spannung erwartet.
Die wunderschöne Konzertkirche in Neubrandenburg wurde nach langer Zwangspause wieder mit Orchesterklang gefüllt. Obwohl es pandemiebedingt noch viel zu Beachten gab und viele Neuerungen sich erst einmal einspielen müssen, trat das Festspiele-Team gewohnt professionell auf. Zu den pandemiebedingten Regelungen gehörte, dass das Programm gleich zweimal gespielt wurde, um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben endlich wieder Livemusik zu erleben.
Die neue Festspielintendantin Ursula Haselböck begrüßte den neuen Preisträger in Residence, den Bratschisten Nils Mönckemeyer. Mit einer unglaublichen Lust dirigierte Andrew Manze die NDR Radiophilharmonie. Diese Begeisterungsfähigkeit und Leidenschaft sprühte vor allem auch aus dem Konzert für Viola und Orchester von William Walten (1902-1983). Eine Fülle an Ideen umschmeichelten Bratsche und Orchester und dennoch bekam beides den Raum für ausschweifende Alleingänge.
Am Anfang stand die eigens für dieses Konzert komponierte Ouvertüre für Viola und Orchester. Der 1975 im Schwarzwald geborene Marco Hertenstein wurde von dem Gemälde "Der Mönch am Meer" (1808-10) von Casper David Friedrich inspiriert. Die wogenden Wellen bewegten sich klangvoll durch den Raum. Das Meeresrauschen bewegte das Publikum zu rauschendem Applaus.
Zum Schluss des Konzertes wurde die Sinfonie Nr. 99 Es-Dur Hob. I:99 von Joseph Haydn gespielt. Als Vater der Sinfonien, immerhin hat er 104 davon geschrieben, sind viele von Haydns Werken angefüllt mit Lebendigkeit. Nach einer so langen Zeit des musikalischen Stillstandes setzten die Musiker*innen damit ein wundervolles Zeichen für einen Sommer voll Musik.
Fotos: Oliver Borchert
Text: Katharina von der Heide